Dienstag, 14. Dezember 1999

Ausstellung "Prometheus-Zyklus"
Feuer als Zeichen des Widerstandes

MIT DEM FEUER setzt sich Uwe Appold auf seinen Bildern des ,,Prometheus"-Zyklus auseinander. Die Ausstellung wurde in der Sparkasse in Bergneustadt im Beisein von (v.l.) Hausherr Jürgen Flasdieck, Uwe Appold und Bürgermeister Karl Siegfried Noss beendet.
(Bild: Helmut Steickmann)

Bergneustadt - ,,Apokalypse" die kreisweite Gemeinschafts-Ausstellung des Katholischen Bildungswerks und des Kirchenkreises an der Agger bewegt die Menschen, wo immer sie mit denArbeiten des Flensburger Künstlers Uwe Appold konfrontiert werden.
Im Schatten dieser - unter anderem in zehn Kirchen des Kreises präsentierten - Werke standen die Bilder des "Prometheus"-Zyklus, in denen sich Appold mit dem Feuer auseinandersetzt. Diese Ausstellung wurde in den Räumen der
Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt mit einer Finissage verabschiedet, musikalisch auf der Violine begleitet von der jungen Bergneustädter Künstlerin Meei-Tsu Wahg.

28 Bilder aus dem "Prometheus"-Zyklus, der insgesamt 100 Bilder umfasst, waren seit 8. November auf der Galerie des Geldinstituts zu Gast, ausdrucksstark in den Primärfarben Rot, Gelb, Blau, uniform in ihrer Größe. Rund 6000 Jahre alt ist der Mythos von Prometheus, dem Vorausdenkenden,
der Zeus das Feuer stahl und es den Menschen gab. Er brachte damit Licht und Verantwortung, Geborgenheit und Zerstörung auf die Erde. Oder, wie es Andreas Laser, Pressereferent des Kircherikreises an der Agger und Mitinitiatorder beiden Ausstellungen, dacitellte: Beim Rot des Feuers in den Bildern müsse der Betrachter sowohl an Wärme als auch an Auschwitz denken.

In diesem Spannungsfeld setzt sich Appold in den 100 x 100 Zentimeter großen Bildern mit dem Geschenk des griechischen Titanen auseinander. "Die Bilder zeigen verschiedene Zustände des Feuers als: Zeichen des Widerstandes. Der Mensch steht dabei immer Wandelnd im Mittelpunkt. " Dabei wundert es nicht, dass der Betrachter so manches Feuer als Blutspur empfindet. Aber, so Laser, bei Appold stehe an jedem Ende ein neuer Anfang und eine Hoffnung jenseits aller Verantwortlichkeit. Und er verriet, dass der eigens für diesen Nachmittag aus Flensburg angereiste Maler bereits an einem weiteren Projekt arbeite, einem Zyklus, der das Hohelied thematisiere.

Dass die Ausstellung nicht mit einer Vemissage eröffnet, sondern mit einer Finissage verabschiedet wurde, erklärte in seiner Begrüßung Hausherr und Sparkassenchef Jürgen Flasdieck damit, dass das Projekt "Apokalypse" nicht gestört werden sollte. So also bleiben die Bilder nur Eingeweihten, dem Personal und den Kunden des Instituts vorbehalten. Die aber, berichtete Bürgermeister Karl Siegfried Noss, seien sich in ihrem Urteil einig gewesen: "Das hat was, das ist was!"
Anne Vogelmayr