Dienstag, 15. Februar 2000 Flensburger Tageblatt

Sieben Kirchen präsentieren Appold-Werke zur Offenbarung
Bilder als Zeichen der Hoffnung

Künstler Uwe Appold enthüllt eines seiner 39 Bilder zur Offenbarung, die ab Sonntag in sieben Flensburger Kirchen gezeigt werden. Foto: Korth

(bsh)
"39 Bilder zur Offenbarung" hat der Flensburger Bildhauer und Maler Uwe Appold seinen Zyklus zur Apokalypse genannt, der in sieben Flensburger Kirchen gezeigt wird. Mit der Ausstellung will der Kirchenkreis dazu einladen, das neue Jahrtausend mit diesem Hoffnungszeichen zu begehen. Die Predigt zum Eröffnungsgottesdienst am Sonntag um 17 Uhr in der St. Marien-Kirche hält Bischof Hans Christian Knuth. Der Flensburger Bach Chor singt die Kantate "Wachet! Betet! Betet! Wachet!" Anschließend gibt der Psychologe Konrad Gutschke eine Einführung.

Über zehn Jahre lang hat sich Appold mit dem biblischen Buch der Johannis-Offenbarung auseinanderge setzt, deren gemalte Umsetzung in der Christuskirche Mürwik, St. Jürgen, St. Marien, St. Michael, St. Nikolai, Paulus und in der Kirche Weiche bis zum 16. April zu sehen sein werden. In St. Nikolai fiel gestern mit dem Aufhängen der ersten großformatigen, abstrakten Bilder zum Apokalypse-Thema "Die Sieben Siegel" der Startschuss. "Die Medien und die Geister sind voll von apokalyptischen Visionen vom Ende der Zeiten", erklärte Nikolai-Pastor Thomas Beckershaus. Das Buch der Offenbarung sei zwar ein sehr schwieriges, da es eine starke Unterscheidung zwischen Gut und Böse treffe. Dennoch werte die Kirche das Buch als Zeichen der Hoffnung.

Eröffnet wurde die Ausstellung im Oktober 1999 in Gummersbach, danach war sie in verschiedenen Kirchen Deutschlands zu sehen. Insgesamt haben mittlerweile 30.000 Menschen den Bilderzyklus gesehen.
Verbunden ist die Bilderschau mit Konzerten und Vorträgen, darunter die Aufführung des Oratoriums "Das Buch mit den sieben Siegeln" am 13. März. Am 1. April von 10 bis 16 Uhr wird es eine Bus-Rundfahrt zu den Kirchen mit Appold geben. Auf jeder Station kommentiert Kantor Michael Mages die Bilder (Kosten: 40 Mark pro Person einschließlich Mittagessen, Anmeldung bis zum
19. März unter Tel.: 50 30 934).

Am 21. Februar, einen Tag nach dem Eröffnungsgottesdienst, kommt Bremens früherer Bürgermeister Hans Koschnik in die St. Marien Kirche. Als ehemaliger EU Beauftragter für die bosnische Stadt Mostar hat er apokalyptische Zustände erlebt. Sein Thema: "Europa in Not - die Krise auf dem Balkan."