Mittwoch, 22. März 2000 Flensburger Tageblatt

Kirchenkreis-Initiative zum Jahrtausendwechsel
Bilder der Apokalypse als Zeichen der Hoffnung

Bilder zur Apokalypse: Uwe Appold zeigt seine 39 Werke in sieben Flensburger Kirchen.
Foto: Korth

(sh:z)
Hoffnung statt Schrecken, Traum vom Neuanfang statt Angst - diese Sicht hat der Flensburger Künstler Uwe Appold von der Apokalypse. Seine Einschätzung deckt sich mit der des Kirchenkreises Flensburg, der im Beginn des neuen Jahrtausends keinesfalls einen Anlass zu Angst und Schrecken sehen will, sondern zur Hoffnung und zu einem verantwortungsvollen Gestalten einer neuen Ordnung. Die Apokalypse habe ursprünglich Trost für die von Verfolgung bedrängten Christen bedeutet. Die ursprüngliche Bedeutung sei im Lauf der Zeit verwandelt worden zum kirchlichen Ansatz einer verordneten Angst. Es sei an der Zeit, zum Ursprung zurückzukehren, meint Appold, der sich über zehn Jahre mit der biblischen Vorlage der Johannis-Offenbarung beschäftigte.

Uwe Appold und der Kirchenkreis sind gemeinsam Initiatoren der Aktionen zum Jahrtausendwechsel. Der Bilderzyklus mit 39 Werken des Flensburger Künstlers ist seit Mitte Februar in sieben Kirchen der Fördestadt zu sehen, nach der Vorlage geordnet: "Gruß und Auftrag" in der Friedenskirche Weiche, "Die Sieben Sendschreiben" in der St.-Jürgen-Kirche, "Die sieben Siegel" in St. Nikolai am Flensburger Südermarkt, "Die sieben Posaunen" in der Christuskirche (Mürwik, Fördestraße), "Die Schalen des Zorns" in St. Michael am Ochsenmarkt. Glanzvoller Schlusspunkt: "Das Weltgericht" in St. Marien am Nordermarkt. Appolds Arbeit steht im Kirchenraum in unmittelbarer Beziehung zu weiteren Gemälden desselben Themas aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
Die Ausstellung der Bilder ist umrahmt von einer Serie besonderer Gottesdienste, Vorträge und musikalischer Aufführungen, deren Höhepunkt das Oratorium von. Franz Schmidt, "Das Buch mit sieben Siegeln", ist.
Der Kirchenkreis wird Interessierte direkt mit den Arbeiten Uwe Appolds bekannt machen. Am 1. April findet eine Bus-Rundfahrt statt zu den sieben Flensburger Kirchen, in denen die Gemälde zu sehen sind.

Appold im Internet

Die Bilder Appolds sind auf der Homepage des Kirchenkreises
zu sehen, ergänzt durch eine Übersicht über die Veranstaltungen zum Thema "Kirche 2000": www.kirche2000.com